Bierpanne von 1876

 

 

Eine Erinnerung zum Geseker Schützenfest von 1950
 


Geseke, 27. Juni 1950. Immer näher rückt die Zeit des Geseker Schützenfestes und da wir uns an eine Schützenfestfeier des Jahres 1876 die uns vor einigen Jahren ein Altersveteran aus seiner eigenen Kenntnis heraus schilderte.

 
Nach den Kriegsjahren 1870/71 ist zunächst kein Schützenfest hier gefeiert worden. Erstmalig traten dann unter dem damaligen Oberst der Schützengesellschaft, dem Bürgermeister Frettlöh, die Schützenbrüder zur Feier ihres Festes im Jahre 1876 wieder an.

 

Damals herrschte auch hier, wie noch heute in einigen Städten des Sauerlandes, der Brauch, dass die Teilnehmer des Schützenfestes einen bestimmten Betrag zahlten und dann "alles frei" hatten. So zahlte man dann auch hier seinen Taler, um das aus einer der damaligen drei Geseker Brauereien bezogene Freibier zu trinken.

 

Aber schon am ersten Tage des Festes musste festgestellt werden, dass das gelieferte Bier derart schlecht war, dass es keiner trinken wollte. So wurde dann anderes Bier aus der Brauerei Erpenburg bezogen. Aber dieses Bier war noch schlechter als das Geseker.

 

Da trat als Retter in der Not der Apotheker Dr. Zehn auf, gab dem Bier einen besonderen Zusatz, so dass das Bier recht schmackhaft und daher auch in Mengen getrunken wurde.

 

Aber die Folgen! - Ein Glück war es nämlich, dass der Marsch durch die Straßen bereits erfolgt war, denn nach dem Genuss des in seinem Geschmack zwar verbesserten Bieres hätte kein Schütze den Umzug mehr mitmachen können, denn er hatte gezwungenermaßen andere Angelegenheiten zu erledigen. Einen besonderen Schaden hat aber keiner davongetragen.

 

siehe auch: Weinprobe